Besonderheiten des Jemenchamäleon
 
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Zu diesem Thema könnte man jetzt stundenlang ins Detail gehen. Denn es gibt kein Tier, das so viele Einzigartigkeiten besitzt, wie ein Chamäleon.

Farbenspiel: Schon allein die Fähigkeit sich an seine Umgebung perfekt anzupassen, durch Wechsel der Hautfarbe um dann ähnlich wie eine Tarnkappe sich "unsichtbar" zu machen, übertrifft alle anderen Fähigkeiten anderer Tiere.

An dieser Stelle möchte ich auch gleich einmal richtig stellen, dass die Fähigkeit des Farbewechselns nicht in erster Linie zum Tarnen verwendet wird, sondern dass sie damit vielmehr ihren momentanen Gemütszustand ausdrücken. So lassen sich beim Jemenchamäleon Normal-,Tracht-, Stress- und Unwohlfärbung erkennen. Das Farbenspiel wird ermöglicht durch spezielle Hautzellen, den sogenannten Chromatophoren.

Augen: Das wünscht sich jeder Mensch, so einen Rundumblick wie ein Chamäleon. Die Augen gehören zu den am höchst entwickelten im Tierreich. Sie sind aus der Kopfoberfläche weit hervorgetreten und ermöglichen so einen Blickwinkel von über 90° vertikal und 180° horizontal. Zudem sind sie unabhängig von einander beweglich, was ermöglicht nach Vorne und Hinten gleichzeitig zu blicken. Das Chamäleon sieht praktisch zwei Bilder im Gehirn gleichzeitig.

Zunge: Um das Futter bestmöglich zu fangen ist jedes Chamäleon mit einer Art Froschzunge ausgestattet. Diese ist mit einem klebrigen Speichelsekret behaftet damit die Insekten auch kleben bleiben.Allerdings formt sich die Zunge beim Auftreffen auf die Beute und umgreift sie ein wenig. Allein durch die klebrige Konsistenz des Sekrets würde die Beute nicht auf der Zunge halten und flüchten. Die Beute wird durch herausschnalzen der Zunge aus dem Kehlsack praktisch geschossen.

Schwanz: Nicht bei allen Arten wird er als fünfte Hand verwendet. Bei Calyptratus allerdings wird er voll eingesetzt und ist greiffähig.. Wenn das Tier klettert, sichert es sich immer noch zusätzlich mit dem Schwanz. Und sind einmal die Füsse nicht lang genug um zum nächsten Ast zu gelangen, dann wird eben der Schwanz zum Abstützen oder Abseilen benutzt. Wenn das Chamäleon schläft oder im Ruhezustand ist, wird er spiralförmig zusammengerollt.

Gliedmaßen: Sie sind zygodactyl, das heisst einzelne Finger sind in Gruppen verwachsen, so dass sie aussehen wie Greifzangen. Damit können sich die Chamäleons sehr gut an Ästen festhalten weil sie diese fest umschliessen können.

Verbreitung: Chamäleons besiedeln die unterschiedlichsten Lebensräume, vom Meeresstrand über Wüsten, Halbwüsten, Wüstenoasen, Grassavannen, Buschsavannen, Regenwälder, Trockenwälder, Nebelwald bis hin zu Hochregionen oberhalb der Waldgrenze.

Tarnung und Schutzmechanismen: Wird ein Chamäleon angegriffen, dann faucht es mit weit geöffnetem Maul und beisst auch zu, sobald der vermeintliche Angreifer oder Kontrahent zu nahe kommt. Auch benutzen sie die Thanatose ( Totstellreflex), um wie tot und ungenießbar auszusehen.

Einen weiteren Schutz stellt die die Akinese dar. Das heisst, dass sie erstarren, sich ihrer Umgebung anpassen und versuchen wie ein Blatt oder ein Ast zu sehen. So dreht sich z.B. ein Jungtier oder ein noch nicht an den Menschen gewöhntes Chamäleon hinter einen Ast und flacht sich ab um praktisch hinter dem Ast zu verschwinden, sobald jemand in seinem Blickfeld auftaucht. Gleichzeitig wird die Hautfarbe angepasst an die Umgebung. Ist einem Chamäleon zu kalt, dann färbt es die der Sonne zugewandte Seite schwarz, um mehr Wärme aufzunehmen.

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